EuroVNA Lite
Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man schwer beschäftigt ist. Genau das trifft auf uns zu: Unsere Arbeit als Doktoranden und Wissenschaftler fordert uns so, dass nur wenig Zeit und Muße für das Projekt EuroVNA bleibt. Wir haben noch verschiedene Baustellen offen, die weitere Untersuchungen und somit Zeit erfordern. Dies betrifft vor allem den erweiterten Frequenzbereich von 6 GHz bis 11 GHz. Wie in der Hochfrequenztechnik üblich, entwerfen wir Schaltungsblöcke einzeln, bauen sie auf und testen die Funktionalität. Dennoch ist auch eine Betrachtung im Gesamtsystem immer notwendig, da Mikrowellenschaltungen neben der “normalen” Schaltungstechnik auch durch die Geometrien der Strukturen definiert sind, sobald diese in der Größenordnung der Wellenlänge liegen. 10 GHz entspricht 3cm im Freiraum – auf Substrat weiter verkürzt um 1/sqrt(ɛr,eff). Diesen Umstand nutzt man z.B. für den Aufbau planarer Filterstrukturen. Andererseits kann ein HF-Signal auch unbeabsichtigt in eine schlecht geführte Steuerleitung einkoppeln und für zunächst schwer nachvollziehbare Effekte sorgen. In unserer Arbeit am Lehrstuhl für Technische Elektronik arbeiten wir tagtäglich an solchen Problemstellungen. Es macht jedoch einen Unterschied, ob man Vollzeit an einem Thema arbeiten kann, oder nur stunden- und stückweise in der Freizeit. Aufgrund zahlreicher Zuschriften ist uns bewusst, dass viele Leute auf den EuroVNA warten. Unsere Motivation bleibt es, ein tolles Messgerät zu entwickeln, das völlig neue Messmöglichkeiten bietet, und bei der Entwicklung ein tiefgehendes Verständnis der Materie zu erlangen – denn genau das macht uns Funkamateure aus!
Lange Rede, kurzer Sinn: Zur Vereinfachung entwickeln wir nun zunächst eine Lite-Version des EuroVNA, die zunächst nur bis 6 GHz ausgelegt ist. Die weiteren Spezifikationen bleiben unverändert.